Lebensqualität an der Michelangelostraße

Der Verein für Lebensqualität an der Michelangelostraße in Berlin-Prenzlauer Berg ist hervorgegangen aus einer Bürgerinitiative, die sich spontan im Frühjahr 2015 gebildet hatte, nachdem über die Presse bekannt geworden war, dass Senat und Bezirk Pankow ein städtebauliches Verdichtungsprojekt „Bauen an der Michelangelostraße“ mit ca. 2.700 Wohnungen planen.

Dagegen gab es massive Proteste der Anwohner wegen der hohen Anzahl von neuen Wohnungen bei gleichzeitigem Wegfall von Grün- und Freiflächen sowie sehr vielen Anwohnerparkplätzen .

Für eine bessere Organisation der Proteste und einem wirksameren Auftritt gegenüber Politik und Verwaltung gründeten einige Aktive dann im Herbst 2015 den Verein, der 2017 ins Vereinsregister eingetragen wurde.

Die Mitglieder des Vereins sind vor allem betroffene Anwohner nördlich und südlich der Michelangelostraße, sie kommen aus allen Schichten, sind mehrheitlich Mitglieder der Wohnungsbaugenossenschaft Zentrum eG und älter als 60 Jahre.

Wir sehen unsere Aufgabe in erster Linie in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten des Umweltschutzes bei Nachverdichtung.

Unser Verein lehnt eine Bebauung nicht grundsätzlich ab, tritt aber für eine massvolle, vernünftige Nachverdichtung ein, die die Lebensqualität der Anwohner nicht beeinträchtigt. 

Die Geschichte unseres Wohngebietes

Das auch als Mühlenkiez bezeichnete Viertel verdankt seinen Namen den Windmühlen, die hier einstmals standen und im Zuge der Industrialisierung verschwanden. Schon vor dem 2. Weltkrieg wurde hier eine große Kleingartenfläche angelegt.

Das gesamte Gelände (begrenzt nördl. von der Gürtelstraße, westl. von der Greifswalder Straße, östlich von der Kniprodestraße und südl. von der Storkower Straße; und von West nach Ost durchquert von der ca. 860 m langen Michelangelostraße) umfasst ca. 70-75 ha, wovon ursprünglich ca. 30 ha als Beplanungsgebiet ausgewiesen waren. Nach Abzug der Freiflächen, der Straßenfläche und dem Sportplatz bleiben aber real nur max. ca. 6 ha übrig, auf denen überhaupt gebaut werden kann. Von dieser Fläche wiederum gehört der größere Teil dem Land Berlin und ein kleinerer Teil der WBG Zentrum eG (2 Bezahlparkplätze).

Die nördliche Seite der Michelangelostraße wurde in den 60iger Jahren mit 5-Geschossern bebaut, während die südliche Seite unbebaut blieb. Erst in den 70iger Jahren sind dann dort im Rahmen des „Komplexen Wohnungsbaus“ 10- und 11-Geschosser und 2 Hochhäuser (18/21) entstanden.

Heute leben in diesem Viertel ca. 10.000 Menschen, davon die meisten in Gebäuden der Gewobag und der WBG Zentrum eG sowie in Gebäuden der WBG Deutsch-Polnische Freundschaft eG und der WBG Merkur eG.

Ca. 39% der Bewohner sind über 65 Jahre alt und 4% haben Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren.